Messenger Marketing ist dabei, sich aus der Nische zu verabschieden. Als wir 2014 das erste Mal für die t3n über das Thema schrieben war die Disziplin noch ein Nischenkind. Messenger as a Platform entwickelten sich dann in den letzten Jahren zunächst in Asien. Deshalb befasste sich Storymaker zunächst mit der chinesischen Messenger-App WeChat – inklusive einer Kooperation mit Tencent, der Firma hinter WeChat, um auch deutschen Unternehmen den Einstieg in die digitale Kommunikation mit chinesischen Touristen und Kunden zu erleichtern.
Zuletzt entwickelte sich auch hierzulande der Messenger immer stärker zum Kundenkommunikations-Tool. Ganz vorne: MessengerPeople aus München, die mit ihrem gleichnamigen Tool von Redaktion bis Chatbot alles bieten, was für die Kommunikation über WhatsApp und Co. für Unternehmen notwendig ist. Immer mehr Kunden der MessengerPeople nutzen Messenger für die Kommunikation mit Kunden, aber auch intern. Die Anwendungsszenarien werden vielfältiger, und damit auch der Beratungs- sowie Content-Erstellungsbedarf. Storymaker, mit Fokus auf Story-Entwicklung, Kommunikation und Content und MessengerPeople als ausgewiesener Tool-Anbieter mit technischem Fokus gehen deshalb ab sofort eine strategische Kooperation ein. Was es damit auf sich hat, darüber habe ich mit Falk Zimmermann, Chief Marketing Officer Business Development und Partner bei MessengerPeople, gesprochen:
Björn Eichstädt: Falk, wir haben uns zum ersten Mal vor etwa anderthalb Jahren über Messenger Marketing unterhalten. Über WeChat und WhatsApp, die Unterschiede und Entwicklung in China und Deutschland. Seither hat sich viel getan – wir haben viele weitere Gespräche geführt und Ihr seid inzwischen richtig groß geworden. Warum ist Messenger Marketing in Deutschland so am Durchstarten?
Falk Zimmermann: Ja, das stimmt, es hat sich extrem viel entwickelt. Das liegt sicherlich daran, dass sich WhatsApp immer deutlicher an die Spitze aller Kommunikations-Apps in Deutschland gesetzt hat – und auch, dass Facebook für Unternehmen immer schwieriger wird; gerade mit der organischen Reichweite. Die Unternehmen suchen einfach nach neuen Wegen, wie sie unmittelbarer an ihre wirklichen Fans und loyalen Kunden herankommen. Und das ist mit Facebook und Co. einfach immer schwieriger. WhatsApp ist dagegen sehr weit oben in der Aufmerksamkeit der Nutzer, weil über den Kanal auch mit Familie und Freunden kommuniziert wird. Wenn ich in diesem Umfeld als Unternehmen oder Organisation angekommen bin, dann bin ich wirklich relevant für die Abonnenten. Zumal der Bereich Kundenservice via Messenger extrem an Fahrt gewinnt – dies natürlich auch der Möglichkeiten wegen, die Chatbots in diesem Segment bieten.
BE: MessengerPeople ist ziemlich schnell gewachsen und hat auch externe Finanzierung bekommen. Glückwunsch dazu! Trotzdem kooperieren wir jetzt in Sachen Messenger Consulting. Warum setzt Ihr eher auf Partnerschaften?
FZ: Wir bekommen von den MessengerPeople-Kunden immer mehr Anfragen, die eine regelmäßige Begleitung in Sachen Beratung und Inhalte nötig machen. Wir haben uns natürlich die Frage gestellt, ob wir selbst eine interne Agentur bauen sollten, aber wir sind sehr schnell zu dem Schluss gekommen, dass wir ein Technologieanbieter und keine Agentur sind.
BE: Wir haben uns ja schon oft über Messenger unterhalten, die Implikationen für die Kommunikation, die Trends aus den USA, China und Japan. Jetzt also eine Partnerschaft.
FZ: Ja, ich finde das super. Wir sind zwei Firmen, die sich gut verstehen, die sich inhaltlich ergänzen, und ich denke, dass wir mit Euch gemeinsam das Thema noch viel weitertreiben können. Ich freue mich auf die gemeinsame Weiterentwicklung des Themas im deutschen Markt.