Fluglotsenstreik, Air-Berlin-Pleite, schlechtes Wetter – das Flugjahr 2018 stand bislang unter keinem guten Stern. Verspätungen und Flugausfälle waren an der Tagesordnung. Zweimal mussten sogar die beiden größten deutschen Flughäfen gesperrt werden.
Auch mich hat es erwischt: Kurz vor dem Boarding zum Wochenendtrip nach London wird mein Flug gecancelt. Für Ersatz ist schnell gesorgt. Aber viele Passagiere haben nicht so viel Glück und bleiben am Boden und auf den Kosten sitzen. Allen Gestrandeten und Verspäteten an den europäischen Flughäfen hilft das Potsdamer Legal Tech-Unternehmen Flightright.
Der Flugrechte-Pionier bietet Reisenden die Möglichkeit, für ihren verspäteten oder annullierten Flug eine Entschädigung zu bekommen, wenn sie laut EU-Gesetz dazu berechtigt sind. Aber wer kennt sich schon mit EU-Recht aus? Der Algorithmus von Flightright! Das Unternehmen bringt nicht nur die geballte Rechtskompetenz durch zahlreiche Juristen mit, sondern verbindet diese mit intelligentem Technologieeinsatz und dem Willen, Gerechtigkeit für Fluggäste zu schaffen. Betroffene geben dafür in wenigen Schritten die Informationen zu ihrem Flug auf der Website ein und erfahren in Sekundenschnelle, ob sie einen Anspruch auf eine Entschädigung haben. Wenn die Antwort positiv ausfällt, macht Flightright die Ansprüche bei der Airline geltend – wenn nötig bis zum Gerichtsurteil.
Seit September unterstützt Storymaker das Unternehmen bei seiner PR in Deutschland. Ein spannendes Thema, das unsere Technologie-Nerven und auch jeden einzelnen von uns in seiner Rolle als Kunde kitzelt. Wir haben mit Hillevi Lausten, Chief Marketing Officer bei Flightright, über das Projekt und die Herausforderungen gesprochen.
Franziska Kegel: Hillevi, warum war es für Euch an der Zeit, die PR auf eine neue Flughöhe zu bringen?
Hillevi Lausten: Wir stellen bei unserer Arbeit immer wieder fest, dass sehr viele Verbraucher einfach zu wenig über ihre Rechte wissen. Und schon gar nicht, welche Ansprüche sie bei Flugverspätungen und -ausfällen haben. Auch bekommen wir häufig zu hören, dass sich viele Reisende nicht trauen, ihre Ansprüche gegenüber einer Airline geltend zu machen. Angst vor rechtlichen Schritten oder einfach keine Zeit für den bürokratischen Aufwand sind einige Gründe dafür. Mit unserer PR-Arbeit wollen wir die Verbraucher über ihre Rechte aufklären und ihnen zeigen, dass sie mit uns gute Chancen auf Entschädigungen haben. Vor allem, ohne den komplizierten Schriftwechsel oder den häufig eher teuren Weg über einen Anwalt.
FK: Ihr habt ein interessantes und sehr modernes Geschäftsmodell: Rechtsexpertise in Verbindung mit intelligenten Technologien. Revolutionieren Legal Techs die Anwaltsbranche?
HL: Auf jeden Fall! Wir sind so etwas wie der digitale Anwalt für alle, die den Gang zu ihrem privaten Anwalt oder einem Experten als Einzelperson scheuen. Einfach und überall zu erreichen und ohne finanzielles Risiko. Unser Algorithmus und unsere Datenfülle erlauben es uns, Anspruchsfälle viel schneller und einfacher als ein Anwalt zu prüfen.
FK: Kannst Du uns erklären, wie das funktioniert?
HL: Auf unserer Website können Fluggäste die Daten für ihren verspäteten oder annullierten Flug eingeben. Danach gleichen wir diese mit den Flugdaten in unserer Datenbank ab. Bei diesem Abgleich können wir dem Kunden die Verspätung aufzeigen. Darauf und auf weiteren Daten basierend wird automatisch ermittelt, ob laut EU-Gesetzgebung die Grundvoraussetzungen für einen Anspruch bestehen.
FK: In diesem Jahr habt ihr sicher besonders viele Anfragen bekommen – wie schätzt Du die Entwicklungen auf dem Flugmarkt ein?
HL: 2018 war wirklich ein besonderes Flugjahr. Dazu haben vor allem schwierige Wetterbedingungen, zahlreiche Streiks und die Folgen der Air-Berlin-Pleite beigetragen. Aber auch das erhöhte Verkehrsaufkommen in der Luft führt dazu, dass Flüge immer enger getaktet werden müssen. Da sind Verspätungen vorprogrammiert. Diese Entwicklungen sind natürlich auch an den Medien nicht vorbeigegangen. Mit unserer PR-Arbeit versuchen wir, auch die Verbrauchersicht in aktuelle Diskussionen einzubringen. Dabei setzen wir stark auf die Unterstützung von Storymaker!
FK: Warum habt ihr Euch für uns als Agentur entschieden?
HL: Vor allem der Ansatz, Flightright über seine Identität – seine Story – zu positionieren, hat uns überzeugt. Wir haben durch die gemeinsamen Workshops noch einiges über uns selbst gelernt. Auch das Verständnis für innovative, digitale Geschäftsmodelle hat uns gezeigt, dass Storymaker ein gutes Gespür für spannende Themen hat, die am Puls der Zeit sind.
Danke für das Gespräch. Wir freuen uns, mit Flightright gemeinsam abzuheben!